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Interview mit "Ich und mein Tiger"

Am 09. April im Cafe Bunker`s – Das Cafe im Kulturbunker Mülheim

Ich-und-mein-Tiger--CelloIm Rahmen ihrer Tour zur neuen CD „Was uns bleibt“ machen Sebastian Herde, Niklas Keil und Richard Welschhoff nebst Cellisten, Station im Kölner Cafe Bunker`s.  Das Trio bleibt sich treu. Ihre Songs sind ehrlich und direkt. Auf dem neuen Album wurden die Lieder mit Unterstützung eines Streichquartetts aufgenommen.
Wir haben mit Ich und mein Tiger gesprochen.

Hallo Sebastian, hallo Niklas. Wie, wann und warum ist „Ich und mein Tiger“ entstanden?
Sebastian: Ich glaube im Winter vor vier oder 5 Jahren. Zunächst nur Niklas und ich, dann später mit Kontrabass. Nach vielen Punkbands hatte ich einfach keinen Bock mehr auf laut rumschreien. Und außerdem muss man nicht so schwer tragen.
Niklas: Ich kann mich noch gut an das allererste Treffen erinnern. Sebastian und ich waren beide auf der Suche nach etwas Neuem, Reduziertem. Da lagen wir genau auf einer Linie. Für mich war schon nach den ersten Minuten klar: da kann sich etwas wirklich Gutes draus entwickeln. Manchmal passt halt einfach alles perfekt.

Das klingt nach einem schicksalhaften Zusammenschluss. Könnt ihr euch kurz vorstellen?
Niklas: Ich und mein Tiger ist wirklich eine Band der Gegensätze und ich finde das ist es,  was die Band so spannend macht. Sebastian kommt musikalisch aus der Ecke Punk und Hardcore - er singt und spielt Gitarre und liefert eigentlich die Basis für jeden neuen Ich und mein Tiger Song. Richard ist studierter Jazzkontrabassist, kommt also aus einer komplett anderen Richtung. Ich spiele die zweite Gitarre und bin von Hause aus Musiktherapeut. Dadurch dass sich jeder mit seinem ganz eigenen Hintergrundcover_web_72dpi_20x20-300x298 einbringt, entsteht in meinen Augen etwas ganzschön Einzigartiges.

Ihr möchtet bei den Menschen etwas anstoßen. Welche Themen sind dabei Inhalt eurer Lieder?
Sebastian: Da geht es meistens um Liebe, Zwischenmenschlichkeiten... Manchmal um Politik vielleicht. Eigentlich sind es immer kleine Skizzen aus meinem Leben, was mich so umtreibt und beschäftigt. 
Niklas: Ich finde man merkt Sebastian beim Spielen sofort an, dass er in all diesen Lieder so verdammt viel von sich selbst zeigt und offenlegt. Wahrscheinlich ist das der Grund, warum die Songs so viele Menschen unmittelbar berühren. Das sind halt keine ausgedachten, konstruierten Geschichten und keine beliebigen Themen, die danach ausgewählt werden, ob sie gut ankommen oder eine bestimmte Zielgruppe treffen.

Welche Motivation lässt euch Musik machen? Was treibt euch an?
Sebastian: Pure Verzweiflung. Wenn ich nicht Musik machen würde, würde ich Drogen nehmen oder was anderes krasses machen. Es geht dabei garnicht unbedingt darum etwas Neues zu machen, sonst würde ich wohl auch keinen Pop machen. Es ist eher erleichternd. Ich werde etwas los, was mir auf der Seele liegt.
Niklas:  Antrieb ist es glaube ich  auch das Publikum zu dem zu erreichen was wir tun. Ein Abend an dem eine wirklich gute Atmosphäre entsteht und man merkt: Jetzt ist da eine wirklich Verbindung geschaffen - das ist schon etwas wirklich Besonderes, etwas Intimes. Solche Momente als Band manchmal aus dem Nichts zu erschaffen, das treibt zumindest mich an und zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

Ihr präsentiert im Cafe Bunker`s euer neues Album „Was uns bleibt“. Wie ist es entstanden?
Niklas: Die Idee enstand eigentlich bei den Vorbereitungen für das CD-Release-Konzert unseres ersten Albums „Und all die anderen Leben“. Wir wollten für das Konzert in Bremen etwas Besonderes und kamen auf das Streichquartett. Das Ergebnis hat dann sowohl uns als auch das Publikum ziemlich umgehauen. Uns war gleich klar, dass wir das auch auf CD haben wollen und zwar mit neuen und extra dafür geschriebenen Songs. Als sich dann zeigte, dass wir mit ziemlich viel Glück sowohl die Musiker finden als auch die Aufnahmebedingung realisieren können, war das Ganze beschlossene Sache.  Mit so tollen Musikern in einem professionellen Studio zu stehen kann man schon als die Erfüllung eines persönlichen Traums bezeichnen. Und live ist es wirklich atemberaubend schön! Sowohl mit dem vollen Streichquartett als auch mit dem großartigen Cellisten, den wir auch in Köln dabei haben werden.

Wo kann ich das Album kaufen?

Niklas: Die CD „Was uns bleibt“ wird ab dem 01.04. überall im Handel erhältlich sein. D.h. man kann sie bei den großen Onlinehändlern wie Amazon, aber auch in jedem CD-Geschäft bestellen. Auch als Download gibt es die Songs eigentlich bei allen üblichen Verdächtigen wie Itunes und co. Uns ist es natürlich am liebsten ihr kauft die CD bei einem unserer Konzerte oder zur Not direkt über unser Homepage www.ichundmeintiger.de

Kennt ihr Köln? Wenn ja wie findet ihr es hier?

Sebastian: Oh ja. Wir waren vor einem halben Jahr schon einmal mit "Ich und mein Tiger" da - auf der Tour im Herbst. Mein bleibender Eindruck war morgens um vier volltrunken vor dem Dom zu stehen. Hat mir gut gefallen.
Niklas:  Und wir waren froh, dass unser Gastgeber aus dem Café Bunkers Sebastian wieder wohlbehalten nach Hause gebracht hat – wir hatten schließlich noch eine ganze Tour vor uns. Wer sehen möchte, wie Sebastian am nächsten Morgen aussah, kann das übrigens in unseren Videotourtagebüchern zu letzten Tour bei Yotube anschauen.

Wenn ihr die Macht hättet die Welt nach euren Wünschen zu gestalten, wie sähe sie dann aus?

Niklas: Ich finde ja, dass Allmachtsphantasien von Einzelnen bis jetzt eher selten gut funktioniert haben. Mir würde es deshalb als Anfang schon reichen, wenn die Leute mal wieder anfangen etwas mehr mitzugestalten und Dinge nicht passiv hinzunehmen, sondern zu verändern. Eine Bundesregierung aus dem Amt wählen, die immer noch an Kernenergie festhält zum Beispiel. Das wäre doch mal ein guter Anfang. 
Sebastian:  Auf jeden Fall mehr für die Bildung tun. Ein bedingungsloses Grundeinkommen wäre auch etwas über das man mal ernsthaft nachdenken sollte.

Was wünscht ihr euch für die Zukunft?
Niklas: Für die Nahe Zukunft wünsche ich mir jetzt erstmal eine tolle Tour. Wir haben 16 Konzerte in 15 Städten vor uns und hoffen natürlich viele alte Freunde wieder zu sehen und auch neues Publikum zu überzeugen. Danach schauen wir dann weiter – wir haben schon wieder einen Haufen neue Pläne. Aber die werden natürlich noch nicht verraten. Und ich wünsche mir viele Kölner beim Konzert im Cafe Bunkers am 09.04.2011 zu sehen!

Vielen Dank für das interessante Gespräch!

Ilka Baum

www.ichundmeintiger.de

Cafe Bunker`s - Das Cafe im Kulturbunker Köln-Mülheim, Berliner Str. 20, 51063 Köln

www.bunkers-cafe.de

 

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