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Offizieller Brauhaustester von Köln-Insight.TV
Liebe Leser,
es gibt Tage, an denen man große Aufgaben lösen muss und die auferlegte Bürde unsagbar schwer zu seien scheint. Ich wurde von Köln-Insight beauftragt, die bekanntesten Brauhäuser von Köln zu testen. Und trotz aller bekannten Gefahren und Risiken, war ich sofort bereit mich dieser Herausforderung zu stellen. Mein erstes Brauhaus ist das Brauhaus Sion, ansässig „Unter Taschenmacher“ in der beliebten Kölner Altstadt.
Brauhaus Sion in der Kölner Altstadt – Gemütlichkeit und ein kölsches Herz
Wenn man die Schwemme des Brauhaus Sion betritt, schlägt dem Besucher eine unvergleichlich typisch kölsche und gemütliche Atmosphäre längst vergangener Tage entgegen. Bunte Butzenscheiben an den Fenstern erwecken den Eindruck man wäre in einer Kirche, Tische und Wandvertäfelungen aus Holz verleihen den Heiligen Hallen eine traditionelle Stimmung. Hinter dem Tresen zapft der Zappes Herr Schiefer wie immer das leckere Sion Kölsch direkt in die Kölschkränze hinein. Der Köbes flitzt zwischen den Tischen herum und bringt dem Kölner den Halven Hahn oder die Spezialität des Brauhauses, den so genannten Sudpfannenputzer (eine 1 m lange Bratwurst, serviert auf einem Holzbrett) an den Tisch. Im Beichtstuhl oder auch Thekenschaaf (Thekenschrank) genannt, sitz der „Chef“ des Brauhauses und überwacht das Zeremoniell des Servierens und Zapfens. Hier hat sich seit dem 2. Weltkrieg nichts verändert. Kein Umbau hat die urige Kölsch Stätte bisher erlebt und dadurch ihren Charme beibehalten und nie verloren. Hier schlägt eindeutig noch ein kölsches Herz.
Das Sion selbst ist in der Farbe ein voll goldenes Kölsch und im Geschmack ein leicht herbes und frisches Obergäriges. Es wird vom Köbes mit einer schönen Schaumkrone an den Tisch gebracht. Fast idyllisch wirkt es auf den Beobachter, wenn der Kölsche das Sion in nur zwei Zügen leert und einen erfrischten Eindruck hinterlässt. Gepaart mit einem Gericht von der Fooderkaat ist das Brauhauserlebnis komplett. Beim Geplauder mit dem Köbes und beim zünftigen Kölschgenuß kann man es hier leicht einige Stunden aushalten.
Bereits im 12. Jahrhundert haben sich im Schatten des Domes viele Brauer und Brauhäuser getummelt. Zu erwähnen sei hier Ezelin der Medebruer, der an dem Tag, an dem die Gebeine der 3 Heiligen Könige nach Köln gebracht wurden einen Stand entlang des Prozessionsweges besaß.
Dass ich mich hier an einem brauhistorischen Ort befinde, davon zeugt ein goldenes Schild mit der Zahl 1318 an der äußeren Hauswand des Sion. Dieses Schild verweist darauf, dass an diesem Ort seit 1318 Bier gebraut wird. Hinter dem Sion befand sich einst die größte Pütz (Brunnen) von Köln. Von dort haben die Brauer bis zum 2. Weltkrieg das Wasser für ein gutes Bier gezogen. Den wie jeder weiß, benötigt der Brauer für ein gutes Gebräu, Wasser, Hopfen und Malz. Nicht umsonst war Bier Hauptnahrungsmittel im Mittelalter. Der gute Bürger trank bis zu 5 Liter täglich.
Im zweiten Weltkrieg wurde der Pütz und die Brauerei zerstört und Hans Sion, gelernter Braumeister und Bürgermeister von Köln baute nach 1942 nur noch den Ausschank auf. Das Sion fortan zum beliebtesten Brauhaus von Köln. Bekannt auch unter dem Namen „Em Dombräu“ oder „Em Sion“. Fortan nannte man Hans Sion den „Vater des Kölsches“, da er das Kölsch wieder in alle Munde brachte. Und nun auch in meinen. Prost!
Meine Bewertung:
Gemütlichkeit: sehr gut
Kölsches Herz: sehr gut
Kölsch: gut
Sauberkeit: sehr gut
Essen: gut
Spezialität: Sudpfannenputzer
Brauhaus Sion
Unter Taschenmacher 5-7
50667 Köln
0221 2578540
Ihr Köln Experte