Erstmals verliehener Ehrenpreis posthum an Irene Ludwig
Kölner Kulturpreis an Karin Beier und Kulturzentrum am Neumarkt
Köln, 21. Juni 2011 – Der Kölner Kulturpreis geht in diesem Jahr an Karin Beier, Intendantin des Kölner Schauspielhauses, als „Kulturmanager des Jahres 2010“ und an die Eröffnung des Kulturzentrums am Neumarkt mit Rautenstrauch-Joest-Museum und Museum Schnütgen als „Kulturereignis des Jahres 2010“. Den erstmals verliehen „Ehrenpreis“ erhält die im vergangenen Jahr verstorbene Kunstsammlerin und Kunstmäzenin Irene Ludwig für ihr Lebenswerk. Die feierliche Preisverleihung findet am Abend vor rund 180 Gästen im Museum für Angewandte Kunst in Köln statt. Der Kölner Kulturpreis ist eine Auszeichnung des Kölner Kulturrates.
Dr. Peter Bach, Sprecher des Kölner Kulturrats: „Wir freuen uns, dass wir auch im zweiten Jahr wieder hochkarätige Preisträger auszeichnen können, die die besondere Qualität der Kölner Kultur repräsentieren. Aber auch die rege Teilnahme von Bürgern und Experten bei der Suche nach Kandidaten und die Güte der Nominierten zeigen, welchen Stellenwert Kultur in der Domstadt hat.“
Die Jury, die den „Kulturmanager des Jahres“ aus eingereichten Vorschlägen auswählte, stellt in Ihrer Begründung die besonderen Management-Fähigkeiten Karin Beiers heraus: „Durch die von Ihr realisierte künstlerische Neupositionierung errang das Schauspiel nationales Ansehen.“ Beispiele sind Einladungen zum Berliner Theatertreffen und die Auszeichnung als „Theater des Jahres“. Zudem wird ihre konzeptionelle Auseinandersetzung um die Sanierung des Schauspiels gewürdigt. Die Laudatio hält die Schauspielerin Maria Schrader, die durch die gemeinsame Arbeit an erfolgreichen Inszenierungen eng mit Karin Beier verbunden ist.
Das „Kulturereignis des Jahres 2010“ wurde im Rahmen der repräsentativen Bevölkerungsumfrage zum „Kölner Kulturindex“ ermittelt, an der 1.000 Kölner Bürger ab 18 Jahren teilgenommen haben. Von den zehn nominierten Ereignissen erhielt das Kulturzentrum am Neumarkt 25,5% der Stimmen. Auf die ART COLOGNE entfielen 23,3%, die c/o pop auf Platz drei wählten 11,4%. Für das Kulturzentrum nehmen Dr. Dagmar Täube, Direktorin des Museum Schnütgen, und Prof. Klaus Schneider, Direktor des Rautenstrauch-Joest-Museums, den Preis entgegen. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld in Höhe von 5.000 € verbunden, das von der Generali Deutschland Holding AG gestiftet wird. Laudator ist der Vorsitzende der Freunde des Museum Schnütgen e.V., Konrad Adenauer. Da nach den Vergaberegeln ein Gewinner des Publikumspreises in den beiden Folgejahren nicht wiedergewählt werden kann, war der Vorjahressieger lit.COLOGNE im Vorschlagskatalog nicht vertreten.
Erstmals verleiht die Jury des Kulturpreises einen Ehrenpreis. Damit sollen Personen oder Einrichtungen gewürdigt werden, die sich in besonderem Maße um die Kölner Kultur verdient gemacht haben. Er geht posthum an die Kunstsammlerin Irene Ludwig für ihre außergewöhnliche Unterstützung der Kunstlandschaft Kölns. Dazu zählen umfangreiche Schenkungen an die Stadt sowie das Kölner Museum Ludwig, etwa aus ihrem Picasso-Besitz. Mit der in ihrem Testament verfügten Übergabe von mehr als 500 Werken hat sie „die Bedeutung der Kölner Kunstmuseen auch nach ihrem Tode weiter gefördert“, so die Jury. Der Direktor des Museums Ludwig und langjährige Vertraute von Irene Ludwig, Prof. Kasper König, hält die Laudatio.