Priener gesundheitswoche 2015 - Damit aus Paaren Familien werden …

logo priener gesundheitswocheDas Credo des Kinderwunsch Centrums Chiemsee sei es, aus Paaren Familien zu machen, begann die Gynäkologin der in Prien ansässigen gleichnamigen Praxis, Dr. Angelika Maria Stachl. Deutschlandweit gebe es 125 Kinderwunsch-Zentren, 21 davon in Bayern. Das Alter sei eine natürliche Grenze für den Kinderwunsch, auch wenn es Spätgebärende wie die Präsidentengattin Carla Bruni (43) oder die Rocksängerin Gianna Nannini (54) gäbe; dies seien aber die Ausnahmen. Das medizinisch beste Alter für eine Schwangerschaft sei zwischen 20 bis 29 Jahren, danach nehme die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden, stetig ab. Im Kinderwunsch Centrum Chiemsee nehme man eine künstliche Befruchtung nur bei Paaren vor, die Frau dürfe maximal 45 Jahre alt sein. Sie müsse aber in jedem Fall gesund sein, denn eine Schwangerschaft sei belastend und werde mit fortschreitendem Alter immer schwieriger. Die Chance auf eine Schwangerschaft sei aber auch bei der künstlichen Befruchtung altersabhängig. So liege die Wahrscheinlichkeit ab 37 Jahre nur noch bei 27 bis 15 Prozent. Auch die Gefahr einer Fehlgeburt erhöhe sich mit fortschreitendem Alter; bei einer 45-Jährigen liege das Risiko bei 50 Prozent. Ebenso könnten bei einer Spätschwangerschaft gesundheitliche Probleme wie Bluthochdruck, Zucker oder Blutungen auftreten. Die Kosten für eine künstliche Befruchtung betrage zirka 1.400 Euro. Die Krankenkassen würden diese aber nur bei bestimmten Voraussetzungen übernehmen; so müsste in Bayern das Paar verheiratet sein, die Frau dürfe nicht älter als 40, der Mann nicht älter als 50 Jahre sein.

Von Kinderlosigkeit spreche man, wenn nach einem Jahr mit durchschnittlich wöchentlich zweimaligem ungeschütztem Geschlechtsverkehr keine Schwangerschaft eintrete. Dies könne viele Ursachen haben, die bei beiden Geschlechtern gleichermaßen zu suchen seien. Im Kinderwunsch Centrum Chiemsee kläre man zunächst die Gründe dafür auf. „Sind die Eierstöcke intakt? Bewältigen die Spermien den Weg über die Eileitern hin zu den Eizellen nicht oder gelangt das befruchte Ei nicht in die Gebärmutter“, erklärte Dr. Stachl. Bei der Geburt besäßen Frauen rund eine Million Eizellen. Anders als beim Mann, der immer wieder neue Spermien produzieren könne, nehme die Qualität und die Quantität der Eizellen mit zunehmendem Alter ab, ebenso wie der Eisprung sich verringere. Um diesen zu aktivieren, könnten beispielsweise Hormone helfen. Des Weiteren sei ein Zyklusmonitoring, d. h. die Berechnung der erfolgversprechendsten Zeit für den Verkehr, eine Möglichkeit, den Kinderwunsch zu realisieren. Denn da der Zyklus bei jeder Frau anders sei, sei dies nicht ganz so einfach zu bewerkstelligen. Ideal dafür sei der Zeitpunkt ein bis zwei Tage vor dem Eisprung, da die Spermien so lange bräuchten, bis sie zu den Eileitern kämen. Werde die Frau dennoch nicht schwanger, könne über eine künstliche Befruchtung nachgedacht werden. Dazu würden zunächst die Spermien des Mannes untersucht, ob sie in ausreichender Menge vorhanden seien und sich bewegten. „Spermien sind empfindlich gegen Hitze; so reduzieren Saunabesuche, heiße Bäder, eine Sitzheizung oder ein längerer Aufenthalt in heißen Ländern deren Produktion“, gab Dr. Stachl zu bedenken. Auch sei es empfehlenswert, nicht zu rauchen und den Konsum von Alkohol einzuschränken. Die Wahrscheinlichkeit, dass es gleich beim ersten Mal klappe, betrage 25 bis 30 Prozent. Meistens müsse man den Vorgang drei- bis viermal wiederholen – dann liege die Erfolgsquote bei 60 Prozent. Es gebe unterschiedliche Methoden der künstlichen Befruchtung, bei denen mehr oder weniger „nachgeholfen“ werde. So würden bei der Insemination die Spermien des Mannes in die Gebärmutter eingesetzt. Sie müssten dann den Weg zur Eizelle selbst finden, um mit ihr zu verschmelzen. Die Spermaprobe werde hierzu vorher untersucht; nur die besten und schnellsten würden dafür ausgewählt. Bei dieser Methode würde die natürliche Befruchtung quasi nur unterstützt. Bei der In-vitro-Fertilisation werde die Eizelle mit Ultraschall aus der Gebärmutter entnommen und im Labor mit den Spermien zusammengebracht, wo es dann zur spontanen Befruchtung kommen könne. Sei dies auch erfolglos, gebe es noch die Möglichkeit der „totalen künstlichen Befruchtung“, der Intrazytoplasmatischen Spermieninjektion (ICSI). Dabei würden die Spermien direkt in die Eizellen eingespritzt. Man benötige dazu zirka zehn Eizellen, die dann zu 65 Prozent befruchtet würden. Daraus entwickelten sich fünf bis sechs Embryonen, die man dann einige Tage beobachte, denn nicht alle entwickelten sich zu Babys, bevor man bis zu zwei wieder in die Gebärmutter einbringe. Ein Scheitern der Befruchtung könne dabei annähernd ausgeschlossen werden.

Quelle: Petra Wagner / www.text-fabrik.de

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