Interview mit dem Künstler Felice Sgarra
Felice Sgarra ist einer von 15 teilnehmenden KünstlerInnen der Offenen Ausstellungswochen 2012 in der Galerie-Graf-Adolf. Die Präsentation findet in der Zeit vom 31.03.2012 bis zum 05.05.2012 statt. In diesem Interview bekommen Sie einen kleinen Einblick in die Hintergründe der künstlerischen Arbeiten von Felice Sgarra:
Felice Sgarra
Wann war dir bewusst, dass du in die kreative Richtung arbeiten möchtest und warum?
Als ich die Kunst für mich entdeckte, wurde mir klar, dass ich meiner Kreativität freien Lauf lassen kann. Meine Kunst macht mich frei. Sowohl der Schaffensprozess als auch das Resultat versetzen mich immer wieder in ein großes Erstaunen. Es gibt beim Malen Momente, wo ich das Bild gerne vernichten würde, doch ich male weiter. Dann zu sehen, wie sich das Bild entwickelt, ist immer wieder ein sehr schönes Gefühl. Ich habe etwas geschaffen und kann es einem breiteren Publikum präsentieren, wenn ich mich dazu entscheide. Es ist immer wieder spannend zu sehen, was passiert, wenn meine Werke mein Atelier verlassen und wie die Wirkung auf die Betrachter ist. Von Bewunderung über starke Kritik ist alles an Reaktionen dabei. Wichtig für mich war der Lernprozess, mich nicht durch Lob oder Kritik vom Malen abbringen zu lassen. Meine Kunst ist ein Spiegel meiner Seele, ist für Mediation, einer meiner besten Freunde.
Was waren Höhepunkte deines bisherigen Künstlerischen Weges?
Streng genommen begann mein künstlerischer Weg bereits in der Schule, da Kunst schon immer eines meiner Lieblingsfächer war und ich in der Oberstufe Kunst als Leistungskurs wählte. Als ich 1993 nach Köln zog, schlief mein Interesse an der Kunst und am Malen allmählich ein. Erst im Jahre 2009 entdeckte ich meine Malleidenschaft wieder und erweckte meine „fel’art“ zum Leben. Höhepunkte meines künstlerischen Lebens sind das Verewigen meiner Werke auf meiner Homepage www.fel-art.com, aber auch der Moment, als ich den Entschluss fasste, mit meinen Bilder an die Öffentlichkeit zu gehen und mich für Ausstellungen zu bewerben. Ein weiterer Höhepunkt ist mein Studium zum Illustrator, das ich Anfang des Jahres in Bochum begonnen habe und nun meine Kreativität und mein künstlerisches Talent ausbaue und zu einem Beruf werden lasse. Aus meinem Hobby einen Beruf machen zu können, empfinde ich als sehr großes Geschenk.
Welches Thema hat es dir besonders angetan?
Portraits haben es mir besonders angetan. Jedes Gesicht ist einzigartig und verrät sehr viel über den Menschen. Gerade beim Malen eines Gesichtes beschäftige ich mich sehr intensiv mit den Gesichtszügen, mit der Mimik, mit der Seele des Portraitierten und komme ihr/ihm dabei sehr nah. Ich male meist bekannte Musiker und Schauspieler, aber auch Persönlichkeiten aus Geschichte, Sport und Politik. Das Interesse an Leuten, die in der Öffentlichkeit stehen oder standen war schon immer da, was mit Sicherheit mit meiner Arbeit als Redakteur in den Medien zusammenhängt.
Gibt es Motive die typisch für deine künstlerische Arbeit sind?
Bevorzugt male ich Rock- und Popkünstler aus den Spätachtzigern. Gerade in der Zeit entdeckte ich meine Malleidenschaft und die Liebe zur Musik aus der Zeit. Meine Werke sind somit eine kleine Hommage an die Endachtziger und an die Künstler aus dieser Zeit. Ich genieße es, die Künstler auf meine ganz individuelle Art und Weise darzustellen und meine Erinnerungen an diese Lebensphase durch das Hören bestimmter Songs aus der Zeit wieder ins Leben zu rufen. Jeder Portraitierte erzählt eine Geschichte, und beim Malen werde ich nicht nur zum Zuhörer, sondern auch zum Gesprächspartner auf Augenhöhe.
Was macht deine künstlerische Arbeit im Besonderen aus?
Das Besondere an meiner künstlerischen Arbeit ist die außergewöhnliche Maltechnik. Ich male hauptsächlich mit Kugelschreibern und Textmarkern, seit neustem auch in Kombination mit Pastellkreide. Bei der Wahl der Bildmotive wähle ich gerne nicht so bekannte Porträtaufnahmen von Prominenten. Einige Betrachter vergleichen meine Bilder aufgrund der starken Konturen mit Comics, andere wiederum fühlen sich an Andy Warhol oder Elisabeth Peyton erinnert. Wobei ich beim Malen keinen Stil kopiere, sondern das Bild einfach „entstehen“ lasse. Mein Schaffensprozess sieht folgendermaßen aus: zunächst wähle ich mein Fotomotiv, dann suche ich mir aus meinem Musikarchiv einen passenden Song aus. Dieser Titel – bei Popkünstlern in der Regel ein Titel aus ihrem Songrepertoire – läuft bis zur Vollendung meines Werkes im Repeat-Modus. Als ich Whitney Houston nach Bekanntgabe ihres Todes malte, hörte ich ihr „I will always love you“ beim Malen, und das über acht Stunden. Das war wirklich hart an der Grenze, so sehr ich dieses Lied auch mag.
Welche Werke wirst du auf den offenen Ausstellungswochen in der Galerie-Graf-Adolf präsentieren?
Ich präsentiere auf den Offenen Ausstellungswochen in der Galerie-Graf-Adolf zwölf Werke meiner Kugelschreiber-Textmarker-Portraits aus dem Rock- und Popbereich. Unter den zwölf Musikern befinden sich sowohl nationale als auch internationale Größen.
Warum bist du kreativ schaffend tätig?
Ich las neulich ein Zitat vom Maler Lionel Feininger, das den Nagel auf den Kopf trifft: „Nur durch die Kunst kann ich wieder Mensch werden. Und jetzt bin ich wieder Mensch geworden. Ob ich will oder nicht, ich unterliege ganz diesem Gesetz.“
Ausstellungsinformationen zu den Offenen Ausstellungswochen 2012 in der Galerie-Graf-Adolf finden Sie hier!
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