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Interview mit Hasan Hüseyin Deveci - Miteinander 2007

Hassan_Portrait-017kleinDUYGULARIMIN RENKLERI / DIE FARBEN MEINER GEFÜHLE


AYNI DİLİ KONUŞAN DEĞİL,AYNI DUYGULARI PAYLAŞANLAR ANLAŞABİLİRLER...
NICHT WER DIE GLEICHE SPRACHE SPRICHT VERSTEHT SICH, SONDERN WER DIE GLEICHEN GEFÜHLE HAT...
(MEVLANA)

Wann hast Du zu malen angefangen?
In der Schule fand ich meine erste Leidenschaft für das Malen. Mein Kunstlehrer hat mir damals gesagt, dass ich Talent darin hätte, und hat mich deswegen besonders gefördert. Leider verlor ich die Malerei dann aus den Augen und habe mich erst wieder seit 2000 intensiv damit beschäftigt. Ich nehme seit einigen Jahren Unterricht bei dem in Köln und Paris lebenden Maler, Prof. Rachid Allagui.

Was sind die Themen in Deinen Arbeiten?
Meine Themen sind meistens soziale Themen, die in Kurdistan-Türkei akut sind. Wir leben in einem globalen Zeitalter, in dem die Menschen miteinander verbunden sind, deswegen will ich das Intersse vieler Menschen dafür erwecken. In meinen Arbeiten geht es oft um Traurigkeit für bestimmte menschliche Schicksale und gesellschaftliche Situationen. Natürlich berühren mich besonders Mißstände in meiner Heimat, wie Ehrenmorde, Menschenrechts- und Demokratieverletzungen, Folter und Unterdrückung.

Hat sich Deine Art zu Malen im Laufe der Jahre verändert?
Neben maltechnischen Experimenten und Erfahrungen, die ich gemacht habe, beschäftige ich mich jetzt teils sehr intensiv mit einem bestimmten Thema in Form von Serien. Hierbei beleuchte ich das Thema in mehreren Facetten.

Was motiviert Dich zu malen?
Ich erzähle Geschichten von Menschen, die in unserer Gesellschaft keine oder eine schwache Stimme haben. Diese Menschen sind z.B. Kranke, zum Teil Menschen, die ermordet wurden oder aber Menschen, deren Rechte verletzt wurden.

Gemeinsam ist allen die menschliche Vorbildsfunktion ihres Kampfs und ihrer Taten für die Rechte in Kurdistan. Von den mir bekannten Einzelschicksalen kann ich auch auf die Mißstände in anderen Krisengebieten der Welt schließen. Solche Verbrechen passieren täglich. Ich finde, daß das eine Schande für alle Menschen ist, wir leben schließlich im 21. Jahrhundert. Ich will die Leute auf Mißstände aufmerksam machen, sie in andere menschliche Schicksale hineinfühlen lassen. Mevlana`s Ausspruch "Nicht wer die gleiche Sprache spricht versteht sich, sondern wer die gleichen Gefühle hat" trifft es für mich auf den Punkt.

Über Kunst kann man kommunizieren, Neugierde für Probleme erwecken, Verständnis erzeugen - ganz einfach Menschen zusammenbringen.

Ist es Dir wichtig, dass der Betrachter Deine Ansichten versteht? Was willst Du beim Betrachter auslösen?


Ja natürlich, ist es mir wichtig, dass der Betrachter meine Intention versteht. Das ist ein Grund, weswegen ich male. Ich will die Aufmerksamkeit auf Probleme lenken. Ich arbeite gegen Ignoranz und dem Wegsehen von Problemen. Dabei spielt meine Identität und die meines Volkes eine wichtige Rolle - ich will mit meinen Arbeiten eine Öffentlichkeit für kurdische Probleme schaffen. Der Kontrast im menschlichen Leben spielt dabei eine ganz wesentliche Rolle: Gegenpole wie Gut und Schlecht, Fröhlichkeit und Trauer, Treue und Verrat erzeugen eine existentielle Spannung, die ich versuche festzuhalten und zu zeigen.

Dein größter persönlicher Wunsch?
Frieden auf der ganzen Welt. Die Menschen sollen sich gegenseitig akzeptieren in der Unterschiedlichkeit ihrer Identität, Kultur und Religion. Diese Welt sollte uns allen genügen mit Toleranz und Respekt.
Keine Barrikaden und Grenzen zwischen Kulturen auf der ganzen Welt!
Vielen Dank für das ausführliche Gespräch!
Anmerkung der Redaktion:
„sinngemäße Wiedergabe des Geprächs mit dem Künstler“

Weitere Informationen:

Miteinander (2007)

Miteinander II (2009)

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