Erneuerbare Energien: Innovationspark in Jüchen erhält weitere Fördermittel
Der Zweckverband LANDFOLGE Garzweiler, die TH Köln und das Wuppertal Institut haben für die Weiterentwicklung des Projekts „Innovationspark Erneuerbare Energien Jüchen“ Fördergelder erhalten: Das Strukturwandelprojekt mit einer Laufzeit von vier Jahren hat ein Gesamtvolumen von 1,94 Millionen Euro und wird von Bund und Land unterstützt.
Kernidee ist es, die neu entstehende Landschaft im Tagebau Garzweiler für Erneuerbare Energien im Einklang mit anderen Verwendungsmöglichkeiten zu nutzen. In einem integrierten System soll Energie unmittelbar vor Ort erzeugt, gespeichert und verwendet wird. Dabei sollen innovative technologische Konzepte realisiert werden. Dies wird auf Flächen in der Tagebaufolgelandschaft Garzweiler südlich der Bundesautobahn (BAB) 46 sowie östlich und westlich der BAB 44n geschehen, die rekultiviert sind oder sich aktuell in der Rekultivierung befinden.
Zukunftsweisendes Konzept
„Das Gelingen der Energiewende ist für das Rheinische Revier und seine wirtschaftliche Entwicklung elementar. Wir wollen durch den gezielten Ausbau erneuerbarer Energien im Verbandsgebiet dazu beitragen. Unsere Region ist traditionell auch eine Energieregion, und wir wollen es bleiben. Das allerdings klimaneutral, innovativ und umweltschonend“, betont Dr. Gregor Bonin, Verbandsvorsteher des Zweckverbands LANDFOLGE Garzweiler.
Ein weiterer wichtiger Eckpunkt ist die proaktive Einbindung von Partner*innen sowie Institutionen aus dem gesamten Rheinischen Revier. Sie soll zu einer hervorragenden Vernetzung und damit auch Sichtbarkeit des Projektes beitragen und den Strukturwandel konkret erfahrbar machen.
Landwirtschaft und Energiewirtschaft verbinden
Im Rahmen des Vorhabens werden fünf Teilprojekte zu Machbarkeitsstudien weiterentwickelt. So zielt zum Beispiel die geplante „Energielandschaft“ südlich von Jüchen darauf ab, die Energieerzeugung durch Windenergie und Sonnenenergie (Photovoltaik) in Hybridkraftwerken mit der Nutzung von landwirtschaftlichen Flächen und dem Naturschutz zu koppeln. Die Beteiligung der örtlichen Landwirtschaft ist dabei von zentraler Bedeutung.
„Mit dem Konzept der Agrifotovoltaik werden Land- und Energiewirtschaft verbunden, was eine mehrfache Nutzung der knappen Flächen ermöglicht. Die vorhandenen Erfahrungen in der Region sollen nun in einem großflächigen Maßstab angewandt werden", erläutert Prof. Dr. Thorsten Schneiders vom Cologne Institute for Renewable Energy der TH Köln. Auch ein weiteres Teilprojekt, die sogenannte Solarautobahn, verfolgt einen innovativen Ansatz: Lärm- sowie Windschutzanlagen entlang der BAB 46 bei Jüchen und der BAB 44n würden dabei für die Produktion von Solarstrom genutzt.
Machbarkeitsstudien als Schritt zur konkreten Umsetzung
Der Zweckverband LANDFOLGE Garzweiler hat im Sommer 2021 gemeinsam mit den genannten Projektbeteiligten eine mehr als 100 Seiten starke Konzeptstudie für den „Innovationspark Erneuerbare Energien Jüchen“ vorgelegt. Die Entwicklung der Teilprojekte wird jetzt über eine Laufzeit von vier Jahren vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz im Rahmen des so genannten STARK-Programms zur „Stärkung der Transformationsdynamik und Aufbruch in den Revieren und an den Kohlekraftwerkstandorten“ sowie vom Land NRW gefördert. Für die Teilprojekte werden im Rahmen der Förderung Machbarkeitsstudien erstellt, um die Umsetzung des Innovationsparks konkret vorzubereiten.
Unter www.landfolge.de/innovationspark-erneuerbare-energien-juechen finden sich weitere Informationen zum Projekt.
Quelle: www.th-koeln.de
Abbildung: Die rekultivierten Folgelandschaften am Tagebau Garzweiler werden in die Planungen des Innovationsparks Erneuerbare EnergienJüchen einbezogen. Foto: Zweckverband LANDFOLGE Garzweiler