Neue Fachkräfte für Soziale Arbeit und Kindheitspädagogik
Um zugewanderten Fachkräften aus den Bereichen Soziale Arbeit und Kindheitspädagogik die Integration in den Arbeitsmarkt zu erleichtern, hat die TH Köln seit Anfang 2019 ein Programm mit über 270 Teilnahmeplätzen angeboten. Dabei ging es um die Anpassung der Qualifikation, Schulungen zum beruflichen Umfeld oder fachspezifisches Sprachtraining. Die Ergebnisse des Vorhabens stellt das Institut für interkulturelle Bildung und Entwicklung der Hochschule in einer Fachtagung am 8. September 2022 vor.
„Der Sozialsektor benötigt in den nächsten Jahren zehntausende neue Fachkräfte. Zeitgleich kommen hochqualifizierte Menschen mit Abschlüssen in Sozialer Arbeit, Kindheitspädagogik, Erziehung und Bildung hier an, die wegen bestimmter Hürden ihr Wissen nicht anwenden können. Hier setzte unser Projekt an, das die bereits vorhandenen Qualifikationen wertschätzt und neue fachliche Inputs geben soll“, erläutert Prof. Dr. Birgit Jagusch, die zusammen mit Prof. Dr. Schahrzad Farrokhzad das Projekt wissenschaftlich leitet.
Qualifizierungsprogramme
Eine wesentliche Barriere für ausländische Fachkräfte stellt der Erwerb der staatlichen Anerkennung in Sozialer Arbeit oder Kindheitspädagogik dar. Teilnehmende des Projekts wurden individuell begleitet und dabei unterstützt, die Nachqualifizierung erfolgreich abzuschließen. „Wer im Ausland in diesen Feldern studiert hat, besitzt oft noch kein fundiertes Wissen über beispielsweise das deutsche Familien- oder Sozialrecht. Deshalb studieren die internationalen Akademikerinnen und Akademiker diese Fächer an unserer Hochschule nach. Darüber hinaus konnten wir eine vertiefte Einzel- und Gruppenbegleitung anbieten“, so Jagusch.
Auch Schulungen zum Arbeitsmarkt der Sozialen Arbeit, zu Professionsverständnis, strukturellen Rahmenbedingungen Sozialer Arbeit und zum Bewerbungsverfahren waren Teil des Projekts; ebenso wie ein Mentoringprogramm mit Praktikerinnen und Praktikern der Sozialen Arbeit und Kindheitspädagogik.
Des Weiteren wurden Kurse zum Fachsprachenunterricht durchgeführt, die die spezifischen Vokabeln sowie Kommunikations- und Ausdrucksweisen der Sozialen Arbeit vermittelten. Die Teilnehmenden wurden dadurch etwa dazu befähigt, Aktenvermerke an das Jugendamt zu schreiben, über Kindeswohlgefährdung fachlich genau zu sprechen oder Elterngespräche in der Kita vorzubereiten.
Nachfolgeprojekt und Fachtagung
„Wir sind ausgesprochen zufrieden mit den Ergebnissen unseres Projekts. Wir konnten vielen hochmotivierten und hochqualifizierten Menschen den Weg in eine Beschäftigung ebnen und sie mit potentiellen Arbeitgebern in Kontakt bringen“, so Farrokhzad. Ein Nachfolgeprojekt ab 2023 soll beantragt werden.
Die Ergebnisse des Vorhabens stellt das Institut für interkulturelle Bildung und Entwicklung der TH Köln während der Tagung „Akademische Nachqualifizierungen für soziale und pädagogische Berufe: Erfahrungen – Wege – Visionen“ am 8. September 2022 auf dem Campus Südstadt vor. Das Programm und den Link zur Anmeldung gibt es unter www.th-koeln.de/termine.
Das Projekt „IQ NRW – OnTOP|THK: Qualifizierungsprogramm für zugewanderte Akademiker*innen in NRW – Schwerpunkt Soziale Arbeit und Kindheitspädagogik“ der TH Köln (Laufzeit 2019-2022) ist Teil des IQ Netzwerks NRW. Dieses unterstützt Menschen mit Einwanderungsgeschichte dabei, ihre im Ausland erworbenen Abschlüsse anerkennen zu lassen und durch berufsbezogene Qualifizierungen bildungsadäquate Beschäftigungen zu finden. Verantwortlich an der TH Köln sind Prof. Dr. Schahrzad Farrokhzad, Prof. Dr. Birgit Jagusch, Anna Metrangolo und Selma Citak. Das Programm „Integration durch Qualifizierung (IQ)“ wird durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfonds gefördert.
Quelle: www.th-koeln.de